Haus der Geschichte 2025
SAMMELAUFRUF
Das Haus der Geschichte sucht in Kooperation mit den Landessammlungen Niederösterreich nach Objekten aus der Zeit zwischen etwa 1989 und 2005.Im Rahmen des Jahresschwerpunktes „Erinnern für die Zukunft in Niederösterreich“ sucht das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich gemeinsam mit den Landessammlungen Niederösterreich nach Objekten, die die historischen Entwicklungen des Landes und seiner Bevölkerung seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs abbilden. Zur Dokumentation der Zeitgeschichte und des Alltagslebens kommt es bei Objekten besonders darauf an, dass damit eine persönliche Geschichte verbunden ist.
Die Zeit der frühen 1990er-Jahre war geprägt von hoffnungsvoller Aufbruchstimmung. Niederösterreich rückte in die Mitte Europas, das im Begriff war, wieder zusammenzuwachsen. Doch schon bald machten die Jugoslawienkriege deutlich, dass nicht alle Konflikte mit dem Zusammenbruch des „Ostblocks“ gelöst worden waren.
Mit dem Beitritt zur Europäischen Union 1995 und der Währungsumstellung von Schilling auf Euro im Jahre 2002 nahm Österreich verstärkt an der europäischen Integration teil, der sich auch zunehmend seine Nachbarländer anschlossen. Aber auch Auswirkungen von Naturkatastrophen zeigten sich im Bundesland, etwa bei den verheerenden Hochwässern der frühen 2000er-Jahre.
Im Bereich der im Alltag genutzten Technik brach in den 1990er-Jahren eine neue Zeit an: Neue Kommunikationsmittel und das Internet begannen Gesellschaft und Wirtschaft nachhaltig umzuformen.
Wir suchen nach Exponaten und Erinnerungsstücken zu diesen Ereignissen und Entwicklungen mit denen auch Geschichten und Erlebnisse für die Zukunft bewahrt werden können. Daher sind alle Dinge von Interesse, die im Zuge eines Ereignisses verwendet oder erhalten wurden, oder Dinge, die das persönliche Erleben einer Zeit der vielen Umbrüche dokumentieren.
Bitte senden Sie Einmeldungen mit Bildern und einer kurzen Erläuterung zur Bedeutung, die das Objekt für Sie hatte oder hat per E-Mail an: geschichte@museumnoe.at
Oder besuchen sie uns an den Sammelsamstagen:
14. Dezember 2024 / 18. Jänner 2025 / 15. Februar 2025 / 15. März 2025 / 12. April 2025
Jeweils: 10:00-16:00 Uhr
Museum Niederösterreich, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten
Kinder des Krieges – Aufwachsen zwischen 1938 und 1955
Sonderausstellung im Haus der Geschichte (26.4.2025 - 20.9.2026)Sie haben Bombenkrieg, Flucht, Verfolgung und den Verlust von Familienmitgliedern miterlebt. Unter dem NS-Regime sind sie mit der Utopie der „Volksgemeinschaft“ aufgewachsen – als Teil davon oder von ihr ausgegrenzt. Ihre Väter waren oft abwesend: Als Soldaten an der Front und in Gefangenschaft. Sie wurden in der Schule, bei der Hitlerjugend und beim Bund Deutscher Mädel indoktriniert und waren ein willkommenes Motiv für die Propaganda des „Dritten Reichs“. Sie erlebten als Jüdinnen und Juden die menschenunwürdigen Strapazen von Konzentrationslagern und Zwangsarbeit. Die Kinder der Kriegsgeneration mussten früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Ihre Spielräume waren begrenzt – und doch nutzten sie diese auf ihre Weise.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen und deren Erinnerungsgegenstände. Verschiedene Kindheiten jener Epoche werden damit unmittelbar nachvollziehbar. Kinder aus Opferfamilien ebenso wie Kinder aus Täterfamilien. Kinder aus dem ländlichen Raum und aus der Stadt, aus verschiedenen sozialen Milieus und von unterschiedlicher Herkunft. Der Zeitraum der Ausstellung umfasst die letzten Monate der Schuschnigg-Diktatur, den „Anschluss“ an NS-Deutschland 1938, den Kriegsbeginn im September 1939, das Kriegsende 1945 und die bis 1955 andauernde Besatzungszeit. Kindheit war in dieser Zeit von Unsicherheit und Entbehrungen, aber nach 1945 auch von ersten Zeichen des Aufbruchs geprägt.
Die Sonderausstellung richtet sich ausdrücklich auch an Kinder und Jugendliche von heute. Sie bringt ihnen die Lebenswelten von damals auf persönliche und nachvollziehbare Weise näher.
Debatten, Ängste und Hoffnungen – Österreich und Europa 1995 bis 2025
ArbeitstitelStart: Mai 2025
Ort: Niederösterreichische Schulen
In Zusammenarbeit mit dem Karikaturmuseum Krems entwickelte das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich eine Wanderausstellung zur Gegenwartsgeschichte für Schulen.
Historische Ereignisse werden dabei von Karikaturist:innen prägnant kommentiert.
Mit wenigen Strichen halten sie Beteiligte, deren Aussagen und Versprechen fest, verdichten Stimmungen und Haltungen der Bevölkerung in pointierten Szenen und Bildern. Deshalb gehen wir von Karikaturen aus, um die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte nachzuzeichnen.
Das Projekt wurde speziell für die Oberstufen von AHS und weiterbildenden Schulen entwickelt. Diese werden eingeladen, sich anhand von Karikaturen mit den Themen, den Vorurteilen, den Hoffnungen und Ängsten rund um historische Zäsuren auseinanderzusetzen und diese mit aktuellen politischen Debatten in Verbindung zu bringen.