Geschichte

Museum zu Gast: Zisterziensterstift Neukloster, Wiener Neustadt | Kunst- und Wunderkammer

Das Zisterzienserstift Neukloster in Wr. Neustadt - gegründet 1444 durch Kaiser Friedrich III. - verfügt über eine ansehnliche Sammlung an Kunstkammerobjekten, Gemälden und Naturalien.
Prof. Dr. Elisabeth Vavra
Stift Neukloster Wiener Neustadt

Das 13. Jahrhundert war das Jahrhundert der Bettelorden. Dominikaner und Franziskaner errichteten ihre Klöster in den rasch wachsenden Städten, um sich der Seelsorge der städtischen Bevölkerung zu widmen. Meist lagen die von den Stadtherren zugewiesenen Grundstücke an den Stadtmauern. Ihre Klosterbauten sollten damit auch der Verstärkung der Stadtbefestigung dienen. So geschah es auch in Wiener Neustadt. An der Südwest-Ecke der Stadt ließen sich die Minoriten nieder (heute Kapuzinerkloster), an der nördlichen Stadtmauer neben dem Wiener Tor die Dominikanerinnen, und neben dem Ungartor, an der zum Stadtplatz führenden Gasse (heute Ungargasse), erbauten die Dominikaner um 1250 ihr Kloster und die der Heiligen Dreifaltigkeit geweihte Klosterkirche. Der als dreischiffige Basilika errichtete Sakralbau gab dem Viertel auch den Namen: Dreifaltigkeitsviertel. Im 14. Jahrhundert wurde der Bau um den Langchor erweitert. 1433 verwüstete ein Brand die Stadt. Auch die Bauten der Dominikaner wurden in Mitleidenschaft gezogen. 1439 verlegte Friedrich V. (als römisch-deutscher König Friedrich IV., als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Friedrich III.) die Residenz von Innerösterreich (= Steiermark, Kärnten und Krain) von Graz nach Wiener Neustadt. Das brachte der Stadt den dringend benötigten Aufschwung.

Etwa ab 1442 bemühte sich Friedrich, der seit 1440 römisch-deutscher König war, um die Gründung eines Zisterzienserklosters in Wiener Neustadt, ein äußerst ungewöhnlicher Wunsch, denn die Zisterzienser ließen sich eigentlich nie im städtischen Bereich nieder; sie waren der Orden, der gemäß der Weisung ihres Ordensstifters Bernhard von Clairvaux in die Einsamkeit der Wälder zog, um dort mit harter, körperlicher Arbeit die Wildnis urbar zu machen. Friedrich trat daher zunächst in Verhandlungen mit dem Abt des Gründerklosters Cîteaux. Im Mai 1442 erhielt er endlich eine erste positive Antwort: Johannes, Abt von Cîteaux, erteilte Friedrich eine Ausnahmegenehmigung. Alles Weitere sollte er mit dem Abt des 1129 gegründeten Zisterzienserklosters Rein (bei Graz) klären. Im Jänner des folgenden Jahres erfolgte die endgültige Zustimmung des Ordens für die Errichtung eines Zisterzienserklosters in der Nähe der königlichen Burg. Das Kloster sollte mit so viel Vermögenswerten bestiftet werden, dass 20 bis 30 Mönche und Laienbrüder ihr Auslangen finden konnten – ein frommer Wunsch, der zu keiner Zeit Erfüllung fand. Gleichzeitig wurde der Abt von Rein damit betraut, geeignete Mönche auszusuchen. Friedrich hatte allerdings nie einen völligen Neubau im Sinn. Er wollte das Dominikanerkloster nach St. Peter an der Sperr absiedeln und die so frei gewordenen Gebäude den Zisterziensern zur Verfügung stellen. Es dauerte wieder ein Jahr, bis der Generalmagister des Dominikanerordens dem Verlangen Friedrichs zustimmte. Der nach dem Brand schlechte Zustand der anscheinend noch immer nicht fertig gestellten Klosterbauten und die mangelnden Geldmittel des Ordens erleichterten diese Entscheidung. Schließlich traf noch die notwendige Zustimmung des Erzbischofs von Salzburg und des Bischofs von Chiemsee ein. Silvester Pflieger, von 1438–1453 Bischof von Chiemsee, führte den ersten Abt – Hainricus Stremberger – in sein Amt ein. Vom April 1444 stammt die von König Friedrich IV. ausgefertigte Stiftungsurkunde, in der auch die Einkünfte und Rechte des Klosters festgehalten wurden. U.a. durfte das Kloster ihren Wein frei in der Stadt ausschenken und war von Steuern, Mauten und Zöllen befreit. Die Einkünfte erweiterte Friedrich 1445 noch um weitere Güter, um so den Bestand des Klosters zu sichern. Das Ansehen des jungen Klosters wurde noch durch die Verleihung der dem Bischof vorbehaltenen Pontifikalien (Mitra, Ring, Brustkreuz und Hirtenstab) und die Gewährung von Ablässen gehoben. Friedrich stiftete für die Klosterkirche einen 1447 datierten Flügelaltar, der in der Chorapsis stand. 1884 kam der Altar als „Wiener Neustädter Altar“ nach Wien in den Stephansdom und steht heute im Frauenchor. Im Neukloster fanden die früh verschiedene Gemahlin Friedrichs III. Eleonore von Portugal und ihre bereits im ersten Lebensjahr verstorbenen Kinder Christof, Helene und Johann ihre letzte Ruhestätte.  

    Die Krisen des 16. und 17. Jahrhunderts – Reformation, Pest und zwei Großfeuer – setzten der Substanz des Klosters schwer zu; erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es unter Abt Robert Notius zu einem Aufschwung. Unter seiner Führung wurden die durch den Brand schwer beschädigten Klostergebäude wieder aufgebaut. Von Kaiser Leopold I. erlangte er die Bestätigung der Stiftungen und Privilegien. Das Barvermögen des Klosters war allerdings so geschmolzen, dass man 1663 kaum seine standesgemäße Bestattung finanzieren konnte. 1691 gab Abt Alexander Standhartner den Anstoß zur Barockisierung des Klosters. Während seiner Regentschaft wurden das Chorgestühl und der Hochaltar errichtet. Eine Blütezeit erlebte das Kloster in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Konventgebäude wurden neu errichtet. Johann Wenzel Bergl stattete Kapitelsaal, Refektorium und Bibliothek mit Fresken aus. Am 17. Dezember 1793 ertönte in der Stiftskirche zum ersten Mal das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, das Graf Waldegg von Stuppach anlässlich des Todes seiner Gemahlin in Auftrag gegeben hatte. 1804 wurde im Kloster ein Gymnasium eingerichtet. Die wirtschaftliche Lages des Klosters verschlechterte sich in den folgenden Jahrzehnten derart, dass Abt Benedikt Steiger 1880 sein Amt schließlich niederlegte. Im folgenden Jahr schloss sich das Neukloster als Priorat dem Zisterzienserstift Heiligenkreuz an.

    Während des Zweiten Weltkrieges richtete man im Kloster einen Luftschutzkeller ein. In den letzten Kriegstagen stand P. Prior Alberich Rabensteiner den Verletzten und Sterbenden in der zerbombten Stadt bei und sorgte für ein würdiges Begräbnis der Opfer. Am 2. April 1945 fand man ihn tot neben dem Eingang zum Kreuzgang liegen, erschossen von Soldaten der Roten Armee.

    Eine Sammlung entsteht

    Zu den ältesten Beständen, noch bevor die intensive Sammlungstätigkeit im Kloster einsetzte, zählt das talismanische Hemd – ein osmanisches Hemd, das mit Koransuren beschrieben ist und den Träger vor Verletzungen schützen soll. Laut Joseph von Hammer (ab 1835 Hammer-Purgstall), der 1829 das Hemd aus dem Neukloster beschrieb und die Texte edierte, wurden solche Hemden meist in Bagdad produziert. Sie stellten eine Kostbarkeit dar, da sie ihre Wirkung als Talisman nur dann entfalten konnten, wenn sie in einer bestimmten Nacht des Jahres hergestellt wurden. Astrologen mussten zunächst nach dem Stand der Gestirne diese glückbringendste Nacht berechnen. In dieser einen glücklichsten Nacht mussten 40 reine, unberührte Jungfrauen die Baumwolle für das Hemd spinnen, den Stoff weben, zuschneiden und nähen; all dies musste vor Sonnenaufgang des folgenden Tages geschehen. Mit kleinsten Buchstaben wurde dann das Hemd mit Suren des Korans beschrieben. Der an den Säumen und in säulenartigen Schriftblöcken angeordnete Text des Hemdes im Neukloster umfasst den Inhalt eines gesamten Gebetbuches. In den kabalistischen Vierecken wurden zusätzlich ägyptische Hieroglyphen eingeschrieben. Das Hemd kam vermutlich während des „Großen Türkenkrieges“ unter Leopold I. als Geschenk eines Generals in das Kloster.

    Talismanisches Hemd
    Talismanisches Hemd © Institut für Konservierung Restaurierung Universität Angewandte Kunst Wien

    Die Blütezeit des Klosters im 18. Jahrhundert unter der Leitung kunstsinniger Äbte brachte auch eine Sammeltätigkeit mit sich. Für allfällige kaiserliche Besuche wurden die Kaiserzimmer eingerichtet – eine Notwendigkeit durch die 1751 erfolgte Gründung des adeligen Cadettenhauses (heute Militärakademie) in der alten Burg und die damit verbundenen kaiserlichen Aufenthalte in Wiener Neustadt. So nutzte Maria Theresia die Räumlichkeiten zumindest fünf Mal. Solche Besuche erforderten natürlich auch die Anschaffung von repräsentativen Möbeln und Ausstattungsgegenständen. Mit Bernhard Sommer, der 1725 seine Profess (= Ordensgelübde) ablegte und als Verwalter tätig war, verfügte das Stift nicht nur über einen geschickten (bis berüchtigten) Geschäftsmann, sondern auch über einen begeisterten Sammler. Er legte den Grundstock für die Kunstkammer des Stiftes. Ab 1744 hatte er das Hofmeisteramt des Stiftes in Wien inne und lernte so die Sammlungen der Habsburger in Wien kennen, insbesondere die Schatzkammer und die Gemäldegalerie. Beide Einrichtungen konnten damals schon gegen Bezahlung einer Eintrittsgebühr besucht werden. Die Objekte in diesen Kunstkammern waren noch nach enzyklopädischen Kriterien aufgestellt: Sie waren nicht nach geographischen, zeitlichen oder künstlerischen Merkmalen gruppiert, sondern nach ihren Materialien. Ergänzt wurden sie oft noch durch von Natur oder Menschenhand geschaffenen Kuriositäten und Raritäten. Das prominenteste Beispiel einer solchen Kunst- und Wunderkammer auf österreichischem Boden wird bis heute im Schloss Ambras bei Innsbruck gezeigt, eine Sammlung, die auf den Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II. (1529–1595) zurückgeht. Auch in der kaiserlichen Burg in Wiener Neustadt soll sich so eine Kunst- und Wunderkammer befunden haben, in der u.a. ein Walfischknochen, ein ausgestopftes Krokodil und ein nicht identifizierbares kolossales Skelett aufbewahrt wurden.

    Die Schwerpunkte der für das Stift Neukloster angelegten Sammlung richteten sich nach den in den Kunst- und Wunderkammern der Renaissance ausformulierten Themenkreisen: Naturalia, Artefakte und Scientifica. Unter Naturalia verstand man Objekte der Zoologie, Botanik, Mineralogie und Paläontologie. Neben einer prachtvollen Muschel- und Schneckensammlung finden sich in den Beständen noch heute etwa Nachbildungen von Apfelsorten oder Handstücke von Mineralien und Gesteinen. Zu den von Menschenhand gefertigten Artefakten zählten aus Naturalia gefertigte Kunstobjekte. Ausgangsmaterialien waren etwa Elfenbein, Knochen, Horn, Straußeneier, Bernstein, Korallen oder Edelstein. Zu dieser Gruppe gehörten auch Waffen, Münzen, Bücher usw. Uhren, Globen, astronomische Instrumente und ähnliches bildeten die dritte Gruppe, die Scientifica. Eine Kunst- und Wunderkammer wäre nicht vollständig ohne eine Sammlung von Mirabilia und Exotica.  

    Pater Bernhard Sommer konzentrierte sich bei seiner Sammlungstätigkeit in erster Linie auf Kunstobjekte. Sein Zeitgenosse Abt Joseph Stübicher (1746–1775) baute die Bibliothek auf und richtete ein physikalisches Kabinett ein. Die Interessen seines Nachfolgers Abt Alberich Stingel (1775–1801) lagen auf Naturalien: Er sammelte Mineralien und Schalen von Muscheln, Schnecken und Kopffüßern. Er ließ dafür 1777 die heute noch in Verwendung befindlichen Naturalienkästen anfertigen. Pater Bernhard Schwindel, der ab 1839 dann Abt des Neuklosters war, begann ab 1823 mit einer Neuaufstellung der gesamten Sammlungsbestände in den ehemaligen Kaiserzimmern. Er erfasste auch die Bestände und verfasste Inventare (1828 Naturalien; Kunstobjekte 1855).

      Ab etwa 1842 konnte die Sammlung als „Neuklostermuseum“ besichtigt werden. Der Waffenkundler Wendelin Boeheim beschrieb in einem Feuilleton in der „Presse“ vom 23. Juli 1887 einen Besuch in diesem Museum: Das Museum ist wie zur Zeit seiner Gründung in vier Sälen aufgestellt. Man gelangt von einem mit prächtigen Fresken ausgestatteten Raume in den großen Saal 1, dessen Wände dicht mit Gemälden behangen sind. Sie gehören durchwegs dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert an, und es findet sich unter ihnen manch kostbares Stück. Es ist interessant, zu bemerken und bezeichnet die Geschmacksrichtung Sumer's [sich], daß unter selben die niederländische Schule dominirt. Außer Nachahmern Rembrandt's finden wir weiter die holländische Landschaft und die Naturalisten der holländischen Schule überhaupt am zahlreichsten vertreten. An den Wänden sowol, wie theilweise auch in der Mitte des Saales stehen geschnitzte Kästen und Tische, , welche theils die Naturalien-Sammlung enthalten, theils mit Objecten der Kulturgeschichte angefüllt sind; unter letzteren finden wir das interessante, mit zahllosen Koransprüchen beschriebene türkische Hemd, ein Andenken an die Türkenkriege unter Leopold I. Saal II enthält außer einigen Gemälden und Ansichten an den Wänden noch die Mineralien-Sammlung, Planiglobien etc. Zwischen den beiden Fenstern prangt das Bildniß Sumer's; der Dargestellte hält in der Hand einen Zettel, auf welchem wir das Anagramm „Remus" lesen. […] Saal III überrascht seine Beschauer durch eine große Zahl altdeutscher Bilder des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts, darunter einige von ansehnlichem Werthe, die das heute seltene Glück genossen haben, noch keinem talentvollen Restaurator in die Hände gefallen zu sein. Ein Barockschrank enthält hochwerthvolle Elfenbeinarbeiten romanischen und gothischen Styls, aber auch spätere Werke des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts: Becher, Bettlerfiguren in der Art des Simon Troger u. dgl. Auch in diesem Saale sind die beiden Fenster mit Glasgemälden aus verschiedenen Perioden geziert. […] Der IV. Saal läßt dadurch, daß die in selbem eingetheilte ungemein reiche und kostbare Majolika-Sammlung aus einen unbestimmten Termin dem Oesterreichischen Museum in Wien überlassen wurde, augenblicklich eine Lücke erkennen; er enthält aber ungeachtet dieses zeitlichen Ausfalles des Werthvollen immer noch genug. Zunächst haben wir der reichen Zierkästen und Cabinette zu gedenken, die zu den geschmackvollsten der Spätrenaissance zählen. Zwei chinesische Thonvasen mit reicher bunter Bemalung erregen ihrer riesigen Größe wegen unsere Bewunderung. In einem schön geschnitzten Rococoschranke erblicken wir die Erzeugnisse der Gold- und Silberschmiedekunst. Wir heben aus der Reihe derselben einen zierlichen Cocusnußbecher vom Ende des sechzehnten Jahrhunderts hervor. Er gehört einer Prager Werkstätte an, seine Marke „E. H.." deutet auf den Kammergoldschmied Rudolf 8., Erasmus Horinck, der 1583 gestorben ist. Ein anderer zierlicher Becher in Form eines Schiffes, sogenannter „Galeerenbecher", gleichen Alters, ist oberdeutsch, seine Marke ist undeutlich. Das kostbarste Stück dieser Abtheilung ist die herrliche Kanne aus Elfenbein mit dem Hochrelief, darstellend den Triumphzug der Judith. Die ebenso schöne und stylvolle Montirung in vergoldetem Silber trägt die Marke Christoph Lenker's, jenes bedeutenden Augsburger Meisters, der Vieles für den kaiserlichen Hof arbeitete und am 18. Juli 1613 zu Augsburg starb.

      Die Vereinigung mit dem Stift Heiligenkreuz konnte nicht alle finanziellen Schwierigkeiten des Klosters lösen. 1925 musste die kostbare Majolikasammlung an das Museum für Kunst und Industrie endgültig abgetreten werden, um die notwendigen Gebäudereparaturen durchführen zu können. Der Verkauf brachte 850 Mio. Kronen ein. Während der letzten Kriegstage wurde auch das Stift Neukloster von einer Bombe getroffen. Dabei wurden die Räume, in denen die Sammlungen gezeigt wurden, beschädigt. Die meisten Objekte waren gottseidank schon vorher in Sicherheit gebracht worden, daher waren die Verluste nicht allzu groß. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Kisten nicht einmal ausgepackt und waren höchstens für Wissenschafter:innen zugänglich. Erst 1984 kam es zu einer Neuaufstellung. Auf Anfrage war eine Besichtigung möglich, freilich nur bis 1998. Dann wurden die Räume als Garderobe für das Theater und den Festsaal gebraucht. Wieder verschwand die Sammlung in der Versenkung. Erst 2013 wurde sie durch die „Qualitätsoffensive Museumsdepots“ des Landes Niederösterreich aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Team und Studierende des Instituts für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien unter der Leitung von Gabriela Krist sorgten in drei Jahren für die Inventarisierung der mehr als 5000 Einzelstücken, für die Konservierung der am meisten gefährdeten Objekte und schließlich für die Entwicklung neuer Konzepte für die Lagerung und Ausstellung. Bei der Einrichtung der neuen Ausstellungsräume wurde Modernes mit Altem gemixt: So wurden die historischen Naturalienkästen und andere Möbelstücke aus den ehemaligen Kaiserzimmern genutzt. Die Präsentation folgt dem Ordnungsprinzip der Kunstkammern und gliedert sich in die Gruppen Antikes (Antiquaria), Objekte von hoher Kunstfertigkeit (Artificialia), Wissenschaftliches (Scientifica) und Exotisches (Exotica). Liturgische Artefakte und Kunstgegenstände aus den Kaiserzimmern ergänzen den Bestand. Dazu kommen noch die bereits erwähnten Bestände aus der Naturaliensammlung. Ca. 23 % des Gesamtbestandes werden heute gezeigt. Der Rest wird in adäquaten Depoträumen aufbewahrt und wartet auf eine wissenschaftliche Bearbeitung.

        Stiftspfarre Neukloster, Kunst- und Wunderkammer
        Neuklostergasse 1
        2700 Wiener Neustadt

        Öffnungszeiten:
        Ganzjährig Gruppenführungen möglich: 9:00 - 16:00 Uhr
        Voranmeldung unter:
        Telefon: +43 2622 373-315
        E-Mail: kulturvermittlung@wiener-neustadt.at
        Fixe Führungstermine unter https://tourismus.wiener-neustadt.at/e-stift-neukloster

        Autorin: Prof. Dr. Elisabeth Vavra

        Verwendete und weiterführende Literatur:
        550 Jahre Cistercienserstift Neukloster in Wiener Neustadt: 1444–1994 (Sancta crux 55), Heiligenkreuz 1994.  
        Joseph von Hammer(-Purgstall), Ueber die gefeyten talismanischen Hemden der Moslimen, und insbesondere über das in dem Cistercienser‐Stifte Neukloster zu Wiener Neustadt aufbewahrte, in: Jahrbücher der Literatur 45, Anzeige-Blatt (Wien 1829), S. 1– 54.
        P. Petrus Hübner, Zisterzienserstift Neukloster. Pfarr- und Stiftskirche zur Hl. Dreifaltigkeit, Salzburg 2008.
        Gabriele Krist – Johanna Runkel, Die Depotoffensive in Stift Neukloster, in: Gabriele Krist – Johanna Runkel (Hgg.), Depotoffensive. Wiener Neustadt – Zwettl – Eggenburg – Purgstall – Korneuburg – Retz (Konservierungswissenschaft.Restaurierung.Technologie 14), Wien-Köln-Weimar 2019, S. 37–48.
        Renate Madritsch, Die Kunst- und Wunderkammer des Stiftes Neukloster. Eine kunsthistorische Einordnung, in: Gabriele Krist – Johanna Runkel (Hgg.), Depotoffensive. Wiener Neustadt – Zwettl – Eggenburg – Purgstall – Korneuburg – Retz (Konservierungswissenschaft.Restaurierung.Technologie 14), Wien-Köln-Weimar 2019, S. 67–78.
        Heinrich Mayer, Auf immerwährende Zeiten: Die Vereinigung des Stiftes Neukloster in Wiener Neustadt mit dem Stifte Heiligenkreuz im Jahre 1881, Heiligenkreuz-Wien 1966.
        Ders., Die Urkunden des Neuklosters zu Wiener Neustadt (Fontes rerum Austriacarum 2), Wien 1986.
        Ders., Literatur zur Geschichte des Neuklosters, in: Sancta Crux 55 (1994), S. 65–75.
        Johann Runkel, Die Entstehung der Sammlung des Stiftes Neukloster, in: Gabriele Krist – Johanna Runkel (Hgg.), Depotoffensive. Wiener Neustadt – Zwettl – Eggenburg – Purgstall – Korneuburg – Retz (Konservierungswissenschaft.Restaurierung.Technologie 14), Wien-Köln-Weimar 2019, S. 49–66.

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