Natur

Ziesel

Ein Steppennager in St. Pölten
Ziesel

2011 sind im Museumsgarten die Ziesel eingezogen. Heute wohnen die Ziesel und deren Kinder in den angrenzenden Parks bzw. kommen häufig zu Besuch. 

Ursprünglich waren die Ziesel in der Gegend um das Brunnenfeld im Süden St. Pöltens heimisch. Da das Ziesel ein sehr scheues Tier ist, kann man nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob sie dort noch leben oder nicht.

Es ist schon Jahrzehnte her, dass dieser sympathische Kleinsäuger in den ehemals ausgedehnten Hutweiden und Steppenrasen Ostösterreichs zu den vertrauten Erscheinungen zählte. Der Nager war lokal so häufig, dass er gezielt verfolgt wurde. Als Entlohnung für jeden abgelieferten Zieselschwanz wurden Schwoaferl-Prämien ausbezahlt.

Doch nicht die Schwoaferl-Prämien waren ausschlaggebend dafür, dass das Ziesel heute als stark gefährdete Art gilt. Seine ursprünglichen Lebensräume haben sich drastisch verändert. Hutweiden und andere Trocken- oder Halbtrockenrasen sind nach Auflassung der Weidewirtschaft oder Einstellung der Mahd in Äcker verwandelt oder aufgeforstet worden. Ein Trend, der leider noch immer anhält. Dabei wurden große Kolonien in viele kleine aufgesplittert, die sich aufgrund populationsgenetischer Gesetzmäßigkeiten kaum halten konnten. Kleinräumig boten dem Ziesel Rasenböschungen, Feld- und Wegraine, Dämme usf. wenigstens zeitweise einen geeigneten Lebensraum. Der beständige Rückgang der Zieselpopulation war jedoch nicht aufzuhalten.“ (Zitat: Naturschutzbund NÖ).

Verzweiflung oder Anpassung? Heute sind Ziesel oft mehr oder weniger geduldete Zaungäste von Golfern, Segelfliegern, Campern und Sportlern. Der Zusammenhang zwischen diesen Lebensräumen und Freizeitaktivitäten des Menschen liegt auf der Hand: es sind gehölzarme, kurzrasige Flächen, die dem ursprünglichen Lebensraum des Ziesels sehr ähnlich sind.

Das Ziesel ist ein einheimisches Nagetier und lebt in flachen Bereichen, wie Wiesen und Viehweiden, wo Bäume und Sträucher nicht die Sicht versperren. Gerne stellt es sich auf die Hinterbeine, um die Umgebung zu beobachten. Früher gab es in Niederösterreich viele Viehweiden, diese sind aber selten geworden - wie auch das Ziesel. Manche sind auf offene Flächen von Flug- oder Golfplätzen gezogen. Das Ziesel frißt gerne Gräser und Kräuter und deren Samen und Wurzeln. Ab und zu landet auch eine Heuschrecke in seinem Magen. In der kalten Jahreszeit halten Ziesel Winterschlaf.

Verbreitung: trockenwarme Steppenlandschaften:

  • Lebensraum: niedrigwüchsige Rasenflächen
  • Erkennen von Fressfeinden: Männchenmachen
  • Zieselbau: Wohn- und Fluchtbau, bis 1,5 m tief, Eingangsöffnung ca.5-7 cm
  • Nahrung: Gräser und deren Samen, Klee, Löwenzahn, Insekten, Käfer
  • Lebensweise: können 4-6 Jahre alt werden, Weibchen bringen bereits als Jährlinge durchschnittlich 5 Junge zur Welt (Tragzeit ca. 25 Tage, nach 2 Monaten selbstständig, eigener Bau), sie sind tagaktiv und zwischen April und September an warmen Sommertagen zu beobachten, in der kalten Jahreszeit halten sie einen Winterschlaf.
  • Da JavaScript dekativiert ist, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Da dein Browser nicht supportet wird, werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu geringer Bandbreite werden einige Inhalte nicht geladen.
  • Auf Grund von zu schwacher Hardware werden einige Inhalte nicht geladen.